Pöchlarn: Der Wohnungsmarkt für die Fledermäuse wird aufgestockt
März 2021
Die kalte Jahreszeit, die die Fledermäuse - und hoffentlich nicht die Schüler und Schülerinnen - schlafend in ihren Winterquartieren verbracht haben, ist vorüber. Es wird zunehmend wärmer und mit den Insekten, kommen auch die Fledermäuse langsam aus ihren Verstecken wieder hervor. Genau zur richtigen Zeit! Denn die Schüler der MS Pöchlarn waren den Winter über nicht untätig! Sie haben die Zeit genutzt, um den Fledermäusen Unterkünfte zu basteln. Bartfledermäuse, wie wir sie im Herbst im Gebiet gefunden haben, nehmen solche alternativen Quartiere sehr gerne an. Meistens sind es einzelne oder zu zweit, zu dritt lebende Männchen, ausnahmsweise aber auch einzelne junge Mütter mit ihrem Jungtier. Größere Gruppen, so genannte Wochenstuben - das sind mehrere Mütter mit ihren Jungtieren - werden am ehesten von der Mopsfledermaus gebildet. Bei Männchenquartieren der Zweifarbfledermaus kann es schon mal zum Gedränge kommen. Da zwängen sich sehr viele Individuen dicht aneinander in den Kasten!
Aber bis dahin kann es noch ein wenig dauern. Voraussetzung ist immer, dass die Tiere einmal das neue Quartier finden, es eingehend begutachten und als geeignet ansehen. Dann dauert es meistens noch bis sich das neue "Fledermaushotel" als stylische Bleibe herumgesprochen hat. Außerdem sind die Kästen nicht immer besetzt; d.h. oft bekommt man es gar nicht mit, dass die Kästen genutzt werden. Daher darf man sich nicht entmutigen lassen, wenn die ersten Jahre ohne Sichtungen vergehen. Die abendlichen Beobachtungen im Brunnenschutzgebiet beweisen, dass hier ausreichend Fledermäuse unterwegs sind. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie auch die Ersatzquartiere annehmen!
In den kommenden Wochen werden die Ersatzquartiere gemeinsam mit der Gemeinde und der Schule montiert. Bereit für die schlaftrunkenen Fledermäuse! Das Brunnenschutzgebiet, welches Teil des Europaschutzgebietes (ESG) "Niederösterreichische Voralpenflüsse" ist, eignet sich bestens dafür. Die ersten Büsche beginnen zu blühen, da und dort recken die ersten Blumen ihre Köpfe Richtung Sonne. Die Natur erwacht langsam zum Leben!